DAS VERBORGENE IMPERIUM
Band 4 der Zukunftsreihe
Unsterblichkeit
ist für die Menschheit mittlerweile kein Thema mehr. Die
verschiedenen Generationen und die künstliche Intelligenz Golem, ein humanoide
Androide, der ein mittlerweile unverzichtbarer Berater der Menschheit mit einem
Sitz im Nationalen Sicherheitsrat ist, plädieren für eine stete Erforschung und
Erkundung neuer Planeten als Lebensraum.
Lew
Romanow steht dem Staaten- und Planetenbund USOP als Präsident vor. Seine
Androidenfrau Isis strebt als First Lady das Ziel an, eine Gleichberechtigung
zwischen der Menschheit und den höherentwickelten Androiden zu erreichen.
Eines
Tages kommt der Hilferuf eines Ex-Präsidenten aus einer anderen Galaxie herein.
Und als der Erstkontakt mit einer fremden Rasse stattfindet, beginnt sich von
heute auf morgen alles zu verändern.
Leseprobe
Am 17.
März, 14.00 Uhr UTC Zeit, war es dann soweit: Der Kampfverband startete in
Richtung der Zwerggalaxie, um eine erste Etappe von 100.000 Lichtjahren zurückzulegen.
Nach
einigen Stunden hatten sie ihr Ziel erreicht. Es wurde ein Zwischenstopp eingelegt
und intensive Ortungen durchgeführt, um erste Erkenntnisse über fremde
Aktivitäten sammeln. Aber die Erwartung vieler Bürger, die gespannt Wolkows
Live-Aufnahmen verfolgten, wurde enttäuscht: Am Ende des Tages stellte sich heraus,
dass es keinerlei Hinweise gab.
Schließlich
startete der gesamte Verband zu einer zweiten Etappe von weiteren knapp 200.000
Lichtjahren. Diese endete 10.000 Lichtjahre vor der Zwerggalaxie. Kaum
angekommen liefen die Ortungen erneut auf Hochtouren, aber wieder war nichts zu
entdecken, was auf eine höher entwickelte Technik, eine Zivilisation oder
bewohnte Planeten schließen ließ. Manche
fragten sich allmählich: Hatte es den Notruf von Ex-Präsident Smith überhaupt gegeben?
Die
Führungen der Raumschiffe berieten sich via Konferenzschaltung mit dem
Chefwissenschaftler Justin Schwarz, Golem sowie dem Präsidenten über die
weitere Vorgehensweise.
"Es
lässt sich nicht das leiseste Indiz auf eine fremde Rasse finden", sagte
Justin Schwarz.
"Sehr
eigenartig", sagte General Minho Zhu. "Wir hätten längst Anzeichen
einer Zivilisation feststellen müssen, wenn sie vorhanden wäre."
"Dem
stimme ich zu", meldete sich Golem zu Wort, "in dieser kurzen
Entfernung wäre ein Raumverkehr oder Funksprüche wahrscheinlich gewesen."
Finn
Schwarz, neben Athena sitzend, gab wie immer spontan seinen Gefühlen Ausdruck:
"Leute, das Ganze gefällt mir nicht. Mein Bauchgefühl sagt mir: Das riecht
stark nach einer Falle!"
"Ich
muss sagen, ich stimme Mr. Schwarz zu", meinte Justin Schwarz. "Was
übersehen wir hier?"
In die
anschließende Stille hinein sagte Commander Abraham Peterson ernst: "Wir
werden uns weiter vorwagen müssen, wenn wir das herausfinden wollen."
Schließlich
wurde gemeinsam entschieden, mit einem kleineren Verband direkt in die Region
vorzustoßen, aus der der Notruf gesendet worden war. Der Rest der Flotte sollte
sich zu einem Treffpunkt begeben, knapp 20.000 Lichtjahre entfernt von der
Zwerggalaxie in Richtung Andromeda.
Alle
begaben sich auf ihre jeweiligen Posten zurück und nach einer kurzen
Verabschiedung von den zurückbleibenden Schiffen erteilte Commander Jules den
Befehl zum Weiterflug und kurz darauf verschwanden die Schiffe mit
Warp-Geschwindigkeit.
Wen
würden sie dort antreffen?
Und wie
würde der Erstkontakt verlaufen?
In den
Zentralen der Raumschiffe herrschte eine angespannte Stille. Niemand erwartete,
dass sich alles problemlos gestalten würde, denn dafür war der verstümmelte
Notruf von Ex-Präsident Smith zu eindringlich gewesen.
Von einem
Augenblick auf den anderen erschien wieder das Normaluniversum auf den
Bildschirmen der Zentralen - die Warp-Geschwindigkeit war beendet - und die
Flotte flog ungehindert langsam vorwärts.
Sie
befanden sich hier am Rande der Zwerggalaxie NGC 147 und auf den Bildschirmen,
auf die jetzt jeder gebannt starrte, war nichts Weltbewegendes zu sehen während
die Ortungsgeräte sofort mit ihrer Arbeit begannen.
Mehr
oder weniger ferne Planeten mit ihren Trabanten, eine Sonne, dann wieder eine
leuchtende Gaswolke und ein Gasriese. Die nächste Information war die, dass
weder für Menschen bewohnbare Planeten ausgemacht noch Lebenszeichen entdeckt
werden konnten.
In
ständiger Kampfbereitschaft glitt der kleinere Verband durch den Weltraum, doch
bis jetzt blieb alles ruhig und unauffällig, was jedoch nicht zur Entspannung
beitrug.
"Das
ist mir alles zu ruhig", murmelte Finn Schwarz nervös und warf einen Blick
in die Runde. Romanow beriet sich mit Jules, Isis saß unbewegt neben ihm ebenso
wie Athena. Beide hatten sich mit den Bord-KIs und der ATLANTIS vernetzt und werteten
vermutlich konzentriert die ständig hereinkommenden Informationen aus. Wolkow
mit seinem Kamerateam ging ihm entsetzlich auf die Nerven, denn der wieselte aufgeregt
in der Zentrale herum, um alles, was geschah, für die Menschen in der
Milchstraße und im Andromeda-Nebel zu kommentieren.
Die
Zeit schien still zu stehen und Schwarz spürte, wie sich die Nackenhaare buchstäblich
aufstellten und ein Schweißtropfen langsam den Rücken hinunter rann.
Von
einem Moment auf den anderen brach das Unheil auch schon übergangslos über sie
herein. Die Alarmsirenen schrillten durch die Schiffe und eine Erschütterung
durchfuhr die ADMIRAL RÖTTGER: Ohne jede Vorwarnung wurde der gesamte Verband
angegriffen.
Nur
dank der Vorsicht von Commander Jules, dass alle ihre Schutzschirme aktiviert hatten,
kam es nicht schon in den ersten Minuten zu Totalausfällen.
Kapitel 1 Town of Planets, Planet Erde im Jahr 10.001
Kapitel 2 Notruf
Kapitel 3 Aufbruch ins Ungewisse
Kapitel 4 Dunkel Wolken
Kapitel 5 Planet Atlas
Kapitel 6 Das Erwachen der Schöpfer
Kapitel 7 Wettlauf mit der Zeit
Kapitel 8 Vorbereitungen
Kapitel 9 Mission Atlas
Kapitel 10 Mission Phönix
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