GEFANGEN IM ZEITPARADOX
Band 1 der Zukunftsreihe "Golem - Die Künstliche Intelligenz"
Leseprobe:
Kapitel 1 Die Menschheit und die KI GOLEM im Jahr 2153
15. Januar 2153 Planet Mond, Mare Imbrium
Unter
einem schwarzen Himmel erstreckte sich kilometerweit eine Kuppel aus
undurchsichtigem, silberglänzendem Material. Im Innern der Kuppel gab es wie in
einem Bienenstock unzählige Waben, die die Räume für die Bewohner, Laboratorien,
Versorgungsstationen uvm. darstellten. Das Ganze ging, von außen unsichtbar,
zudem noch mehrere Stockwerke in die Tiefe.
Insgesamt
lebten auf dem Mond im Jahre 2153 bereits knapp 1,5 Millionen Menschen ständig
in diesen Wabenstädten, die überwiegend in den Maren des Mondes angesiedelt
waren. Die größte Stadt war im Mare Imbrium (Regenmeer) beheimatet, das einen
Durchmesser von 1123 km hatte und der Erdoberfläche zugewandt lag. Hier befand
sich seit 2100 der neue Hauptsitz der Künstlichen Intelligenz GOLEM.
Politisch
gehörte der Mond, die Erde und der Mars zu der 2120 neu gegründeten UNITED
STATES OF PLANETS (USOP), der sich nach anfänglichem Widerstand mittlerweile
alle ehemaligen Staaten der Erde angeschlossen hatten. Regiert wurde das
Staatengebilde von einem internationalen Parlament zusammen mit der KI GOLEM,
die bei allen Entscheidungen der Menschen ein Vetorecht hatte. Letzteres
bedeutete, dass solange gemeinsam weiterverhandelt werden musste, bis mögliche
Einwände der KI ausgeräumt waren. Was kompliziert klang, hatte sich nach
Anlaufschwierigkeiten bislang bewährt. Somit war die politische und
wirtschaftliche Lage in den UNITED STATES OF PLANETS (USOP) seit 10 Jahren
stabil und bescherte den Menschen wachsenden Wohlstand und technischen
Fortschritt.
Allerdings
hatte die Bevölkerung auf der Erde mittlerweile unvorstellbare 20 Milliarden
Menschen erreicht. Damit war die Grenze der Besiedlung auf dem Planeten Erde
erreicht. Die Marsbesiedlung wurde im Jahre 2130 gestartet, stand aber noch am
Anfang und das begonnene Terraforming würde noch ca. 200 Jahre in Anspruch
nehmen, bis die Atmosphäre uneingeschränkt für Menschen geeignet sein würde.
Trotz
allem wissenschaftlichen Fortschritt lief der Menschheit jedoch die Zeit davon.
Die Rohstoffe auf der Erde und dem Mond gingen absehbar zur Neige. Diese prekäre
Lage war nur wenigen Eingeweihten, Wissenschaftlern sowie der Regierung in
vollem Umfang bekannt. Es musste etwas geschehen, sonst war das Überleben der
Menschheit, der KI und seiner Helfer in naher Zukunft gefährdet. Es war höchste
Zeit, zu einer Lösung zu gelangen.
So
wurde GOLEM beauftragt, nach Lösungen zu suchen. GOLEM durchwühlte, wie man
menschlich sagen würde, seine gesamten Speicher nach Informationen. ...
Kapitel 2 Experiment Wurmloch
Kapitel 3 Der Texas Ranger
Kapitel 4 Zwei Welten begegnen sich
… Der Ranger zog das Gewehr aus dem Sattelholster und schlich gebückt um den
Felsen herum. In einiger Entfernung erspähte er jemanden, der gerade in eine
von mehreren Behausungen schlüpfte, die merkwürdigen, silbrig glänzenden
Gebilden ähnelten. Das mussten die Leute sein, von denen die Fußspuren
stammten. Scheinbar waren die gerade dabei, ihren Plunder zusammenzupacken und
ihr Camp aufzulösen. McLean kniff die Augen zusammen, spuckte auf den Boden und
schüttelte verwundert den Kopf.
"Was
zum Henker sind das für Kerle?", brummte er. "Solche komischen Vögel
habe ich noch nie gesehen. Und was die für Zeugs anhaben! Bläulich glänzende
Anzüge mit irgendwelchen Zeichen darauf und einem Stern auf der linken Brust.
Können aber keine Gesetzeshüter sein. Teufel auch ... aus dieser Gegend stammen
die bestimmt nicht, soviel ist sicher."
Um
näher heranzukommen, schlich McLean zu einem kleineren Felsbrocken. Aus dem
Zelt kamen jetzt zwei Männer und eine Frau heraus. Aber den Fußspuren nach
mussten es noch mehr sein. Sie hatten an ihren Gürteln seltsame runde und
einige längliche Gegenstände befestigt. Der Ranger zog die Mundwinkel nach
unten und blies die Backen auf. Die drei schienen anscheinend über etwas zu
beraten. Er entschloss sich, ihnen entgegenzutreten.
Das
Gewehr in Hüfthöhe haltend kam er aus seiner Deckung hervor und ging langsam
auf die Gestalten zu. Die schauten zu ihm hin und schienen auf ihn zu warten.
Machten aber keinen feindlichen oder gewalttätigen Eindruck. Als McLean langsam
näherkam, winkte einer der Fremden zu ihm herüber. Misstrauisch und das Gewehr
im Anschlag, näherte er sich vorsichtig der Gruppe.
Ihm
entgingen dabei auch nicht die seltsamen Gerätschaften, die überall
herumstanden. Alles Dinge, die ihm völlig unbekannt waren. Die ganze Szenerie
kam ihm unwirklich, fast gespenstisch vor. Gespannt, was ihn hier erwartete,
ging er langsam weiter. Mit dem Gewehr deutete er der Gruppe an, ihre Arme 'gen
Himmel zu strecken, was sie auch taten.
Fünf
Schritte vor ihnen blieb McLean stehen. Keiner sprach ein Wort. Alle starrten
ihn nur an, als wäre er ein Weltwunder. Einer der Männer flüsterte seinem
Nebenmann etwas zu und der nickte nur.
McLean
spuckte aus und blickte von einem zum anderen. "Na, dann mal raus mit der
Sprache", knurrte er und machte ein verkniffenes Gesicht. "Was seid
ihr denn für eine komische Truppe?"
Einer
der Männer wollte etwas sagen, doch McLean unterbrach ihn mit einer
Handbewegung.
"Ahhh...
nichts sagen ... lasst mich mal raten. Ich schätze, ihr seid mit einem
Wanderzirkus unterwegs, wie?"
Wobei
er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
"Aber
wer zum Henker ist schon so dämlich, hier durch diese gottverlassene Einöde zu
marschieren? Ohne Pferde und ich sehe auch keinen Wagen. Wer zum Teufel seid
ihr?"
Als
immer noch keine Antwort kam, spuckte McLean abermals aus und holte tief Luft.
"Sagt
mal, ihr komischen Vögel ... hat's euch die Sprache verschlagen oder versteht
ihr mich nicht?"
Wobei
er wieder von einem zum anderen blickte.
Die zwei Männer tuschelten miteinander und fingen an zu gestikulieren.
"Hey,
hey. Schön die Pfoten oben behalten!"
McLean
hob das Gewehr wieder an, das er mittlerweile etwas gesenkt hatte. "Noch
sind wir nicht fertig. Ich will wissen, wer und was ihr seid. Und nochmals
wiederhole ich mich nicht!"
Einer
der Männer trat hervor und sagte in ruhigem Ton: "Nur
ruhig Blut, Cowboy. Ich bin Michael Röttger, Chef dieser Truppe. Und, wie Sie
so treffend bemerkten, sind wir eine Art Wanderzirkus aus einer anderen ... ja,
aus einem anderen, fernen Land. Es wäre schön, wenn Sie die Waffe etwas senken
würden, damit wir uns in Ruhe unterhalten können. Wir sind keine Feinde, nur
friedliche Reisende."
McLean
blickte Röttger argwöhnisch an und wusste nicht, was er von diesen Spaßvögeln
halten sollte. Und dann diese komische Sprache, die sie redeten. Kaum zu
verstehen und erinnerte nur entfernt an Englisch.
Da sie
aber keinerlei feindliche Anstalten machten und wirklich friedlich zu sein
schienen, senkte er langsam das Gewehr. Auch die Frau entspannte sich jetzt.
Röttger stellte ihm seine beiden Begleiter vor.
"Das ist Mr. Manuel Durrand, und die Dame
hier ist Miss Li Wang."
"Und wo ist der Rest Ihrer Truppe?"
"Die
bleiben im Zelt, bis die Lage geklärt ist."
Daraufhin nickte der Ranger bedächtig: "Ich bin McLean, ... John-Allister
McLean."
Kapitel 5 Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft
Kapitel 6 In der Zwischenzeit im Jahre 2153
Kapitel 7 Reise nach Austin
Kapitel 8 Austin und das schwarze Gold
Kapitel 9 Die Ranch am Brazos River
Kapitel 10 Die Entführung
Kapitel 11 Die Rettungsmission
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